Start-up BW Elevator Pitch

Landeswettbewerb für Gründerinnen und Gründer

Über das Projekt:

Gründung eines Betriebs zur Pyrolyse von Holzabfällen und Grünschnitt. Dabei fällt Methan an, das als Energieträger vermarktet werden kann. Daneben Aktivkohle, die in meinem Konzept dauerhaft deponiert wird, dadurch wird Kohlenstoff gebunden, der beim Kompostieren oder Verbrennen der Ausgangsmaterialien Holz und Grünmüll in die Atmosphäre gelangen würde.

Das Team

Markus Weber
Kleinunternehmer Entsorgungsbranche mit derzeit 7 Mitarbeitern. Bewerbung bezieht sich nicht auf meine Firma Augias-Service, die seit über 10Jahrenbesteht. Gedacht ist an eine Neugründung.

Die Idee

Bei der thermischen Pyrolyse von organischem Material fällt neben Kohle Hauptsächlich Methan und Wasserdampf an. Daneben je nach Reaktionstemperatur, Verschmutzungsgrad der Ausgangsstoffe und deren genauer chemischer Zusammensetzung weitere Nebenprodukte. In der Kohle wird ein Großteil des im Ausgangsmaterial gespeicherten Kohlenstoffs als Feststoff gewonnen und kann deponiert werden. Das Methan (Hauptbestandteil von Erdgas oder Biogas) findet einen Markt oder kann im eigenen Betrieb zur Herstellung der notwendigen Prozesstemperatur genutzt werden.
Das Verfahren ermöglicht die effiziente und dauerhafte Bindung von Kohlenstoff als Feststoff und damit seine Deponierung. Die derzeit gängige Alternative ist die thermische Verwertung oder Kompostierung der Ausgangsstoffe, die allerdings genau die Menge Kohlenstoff als CO2 freisetzt, wie vorher beim Wachstumsprozess der Pflanzen gebunden wurde. Damit ist Kompostierung oder Verbrennung nur co2neutral, während mein Verfahren co2 negativ ist (also positiv).
Anlagen zur thermischen Pyrolyse sind bereits entwickelt und im Betrieb. Die dort gewonnene Kohle wird aber als Aktivkohle verkauft. Mein Ziel ist die Deponierung dieser Kohle.
Die Rentabilität richtet sich nach der Größe der Anlage, Kosten der zuzukaufenden Prozessenergie, Erlöse aus der Entsorgung der Ausgangsmaterialien (bei Holzabfällen derzeit 120 €/to), möglichen Förderungen durch die öffentliche Hand im Rahmen der CO2-Reduktion, die politisch gewollt ist, Verkäufe von co2-Zertifikaten, mögliche Unterstützung durch Privatpersonen oder Unternehmen (sog. CO2-Ablasshandel).
Größtes Problem ist der Flächenverbrauch für die Deponierung der gewonnenen Kohle. Im Bodenseekreis würde sich hierfür die Verfüllung ehemaliger Kiesabbaugebiete z.B. im tettnanger Wald anbieten. Ein weiteres Umsetzungsproblem dürfte die Akzeptanz sein. (Nicht alles, was im Rahmen der Energiewende sinnvoll ist findet bei der betroffenen lokalen Bevölkerung Zustimmung) Diesbezüglich ist Öffentlichkeitsarbeit, Kooperation mit Umweltschutzverbänden, Lobbyarbeit und Vernetzung gefragt.
Standort: Friedrichshafen
Gründungsjahr: 2019