In zahlreichen mittelständischen Unternehmen in Baden-Württemberg ist der Generationswechsel ein brisantes Thema. Jährlich werden in Baden-Württemberg aktuell über 5.000 Betriebe übergeben. Dabei ist die Anzahl der familien-internen Übergaben seit Jahren rückläufig, sodass es immer mehr externe Übernehmerinnen und Übernehmer gibt und braucht. Viele Firmen haben Schwierigkeiten, geeignete Kandidatinnen und Kandidaten für eine Nachfolge zu finden. Der demografische Wandel macht die Nachfolge zusätzlich kompliziert. Zudem wird die Suche nach geeigneten Nachfolgenden durch das derzeit attraktive Angebot auf dem Arbeitsmarkt erschwert. Das Land Baden-Württemberg bietet hier wertvolle Unterstützungsangebote, sowohl für Nachfolgerinnen und Nachfolger als auch für Übergeberinnen und Übergeber, die wir auf dieser Seite aufzeigen.
Generationswechsel in Baden-Württemberg: Unternehmensnachfolge gemeinsam anpacken
Auf Einladung des Wirtschaftsministeriums Baden-Württemberg und seiner Landeskampagne Nachfolge BW haben sich am 18. November 2024 in Esslingen Expertinnen und Experten zu den Herausforderungen und Unterstützungsangeboten für erfolgreiche Unternehmensnachfolgen ausgetauscht. Der Einladung waren zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter von Industrie- und Handelskammern, Handwerkskammern, Banken und Förderinstituten, Verbänden, Beratungsdiensten und Wirtschaftsförderungen gefolgt. Unter dem Motto „Generationswechsel in Baden-Württemberg: Unternehmensnachfolge gemeinsam anpacken.“ wurden die anstehenden Aufgaben und zunehmenden Herausforderungen im Rahmen des Generationswechsels thematisiert sowie die Unterstützungsangebote in THE LÄND beleuchtet.
Nachfolge-Moderation in Baden-Württemberg
Die erste Anlaufstelle für Fragen rund um das Thema Unternehmensnachfolge in Baden-Württemberg sind die sogenannten Nachfolge-Moderatoren. Sie bieten im Rahmen eines kostenlosen Betreuungsmodells umfassende Unterstützung und begleiten sowohl die Übergebenden als auch die Übernehmenden im Nachfolgeprozess. Das Unterstützungsangebot eines Nachfolge-Moderators ist vielfältig und kann je nach Bedarf in Anspruch genommen werden:
- Sensibilisierung potenzieller Übergebender für die Bedeutung einer frühzeitigen Nachfolgeplanung und Orientierungsberatung
- Kontaktherstellung zu Beratungsnetzwerken und bedarfsgerechte Integration dieser in den Nachfolgeprozess
- Hilfe bei der Suche nach passenden Nachfolgeinteressierten
- Begleitung der Kontaktaufnahme zu potenziellen Nachfolgenden
- Moderation der Gespräche zwischen Übergebenden und potenziell Nachfolgenden während des Übergabeprozesses
Wenn Ihr Interesse an einer solchen Begleitung habt oder weitere Informationen benötigt, könnt Ihr Euch ganz einfach an Eure lokale Industrie- und Handelskammer oder Handwerkskammer wenden. Alternativ stehen Euch auch die branchenspezifischen Beratungsdienste wie der Handelsverband Baden-Württemberg oder der DEHOGA Baden-Württemberg hierfür zur Verfügung. Mit dem Nachfolge-Moderator erhaltet Ihr die nötige Unterstützung und Beratung, um den Übergang erfolgreich zu gestalten.
Kontaktdaten Nachfolge-Moderatoren
Jürgen Kuhn
Telefon: +49 751 409 226
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Marion Faiß
Telefon: +49 7131 9677 316
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Alexander Vatovac
Telefon: +49 7531 2860 135
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Anja Maisch
Telefon: +49 7231 201 154
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Markus Schmid
Telefon: +49 7321 324 183
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Alexander Ummenhofer
Telefon: +49 711 2005 1308
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Tanja Frese | Fokus: Nachfolgerinnen und Nachfolger
Telefon: +49 7121 201 141
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Jeanette Klein | Fokus: Übergeberinnen und Übergeber
Telefon: +49 7121 201 297
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Christian Schwöbel
Telefon: +49 6221 9017 679
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Larissa Kratt
Telefon: +49 7721 922 138
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Marlene Roming
Telefon: +49 7721 922 348
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Joachim Rupp
Telefon: +49 731 173 152
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Die Handwerkskammern in Baden-Württemberg beraten und unterstützen Gründerinnen und Gründer, die einen bestehenden Betrieb übernehmen möchten.
Eine Übersicht zum kostenlosen Beratungsangebot zur Selbständigkeit im Handwerk finden Interessierte auf der gemeinsamen Website der Handwerkskammern Baden-Württemberg.
Andrea Winkler
Telefon: +49 721 1600 109
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Manuela Opel
Telefon: +49 711 1657 233
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Thomas Schmitt
Telefon: +49 711 1657 210
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Benjamin Hauber
Telefon: +49 731 1425 6375
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Volker Hoffmann
Telefon: +49 711 648 6463
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Joachim Ristel, Hans-Ulrich Keim und Götz Friedrich Gump
Telefon: +49 711 619 8837
DEHOGA Beratung GmbH per Mail kontaktieren
Wie werden die Nachfolge-Moderatoren finanziert?
Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg fördert das Projekt des Nachfolge-Moderators aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF). Aus diesem Grund kann die Nachfolge-Moderation in Baden-Württemberg kostenfrei angeboten werden.
Geförderte Beratungs- und Finanzierungsangebote für Nachfolgerinnen und Nachfolger
EXI-Gründungsgutscheine
Um sich im Vorfeld einer Übernahme professionell beraten zu lassen, können potenzielle Nachfolgerinnen und Nachfolger die geförderten EXI-Gründungsgutscheine in Anspruch nehmen. Die EXI-Gründungsgutscheine sind mit ESF-Mitteln kofinanziert. Sie werden auch für Gründende in anderen Kontexten angeboten.
Nachfolge-Moderation
Das kostenlose Beratungsangebot bietet umfassende Unterstützung und Begleitung im gesamten Nachfolgeprozess. Die Beratung wird von den Industrie- und Handelskammern, den Handwerkskammern sowie den branchenspezifischen Verbänden Handelsverband Baden-Württemberg und dem DEHOGA Baden-Württemberg durchgeführt.
Startfinanzierung 80
Die Startfinanzierung 80 dürfte vor allem für Euch relevant sein, wenn Ihr einen Kleinst- oder Kleinbetrieb übernehmen möchtet. Sie kommt bis zu einem Kapitalbedarf von 250.000 Euro je Unternehmerin oder Unternehmer in Frage (maximal 1.000.000 Euro je Unternehmen). Das Darlehen beinhaltet vergünstigte Zinsen und ist mit einer Kreditbürgschaft von 80% seitens der Bürgschaftsbank Baden-Württemberg abgesichert. Zusätzlich kann die Meistergründungsprämie beantragt werden.
Weitere Informationen zur Startfinanzierung 80 auf der Website der L-Bank
Gründungs- und Wachstums-Finanzierung
Die Gründungs- und Wachstums-Finanzierung erlaubt höhere Volumina als die Startfinanzierung 80 und kommt für Darlehensvolumina zwischen 10.000 Euro und 5.000.000 Euro in Frage. Sie kann genutzt werden, um in Baden-Württemberg zu gründen oder zu investieren. Eine Kombibürgschaft von 50% durch die Bürgeschaftsbank Baden-Württemberg ist ergänzend möglich. Unternehmen mit Klimaschutzstrategie können mit einem zusätzlichen Nachhaltigkeitsbonus gefördert werden. Außerdem kann die Meistergründungsprämie beantragt werden.
Zur Gründungs- und Wachstums-Finanzierung auf der Website der L-Bank
ERP-Förderkredit Gründung und Nachfolge
Mit dem ERP-Förderkredit Gründung und Nachfolge können Investitionsvorhaben, Unternehmensübernahmen und Betriebsmittelfinanzierungen gefördert werden. Dabei werden bis zu 35 Prozent des förderfähigen Vorhabens durch ein Darlehen der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) finanziert, mit einer maximalen Kreditsumme in Höhe von 500.000 Euro.
Zum Programm auf der Website der Bürgschaftsbank Baden-Württemberg
Beteiligungen
Die Mittelständische Beteiligungs-Gesellschaft Baden-Württemberg (MBG) bietet stille Beteiligungen zur Finanzierung der Übernahme eines Betriebs an. Geförderte Konditionen sind hierbei bis 1.500.000 Euro möglich, im Einzelfall können zusätzliche Engagements in Erwägung gezogen werden. Mehr könnt Ihr über den nachfolgenden Link auf der Website der MBG erfahren.
Geförderte Beratungsangebote für Übergeberinnen und Übergeber
Nachfolge-Moderation
Die Industrie- und Handelskammern, die Handwerkskammern sowie die branchenspezifischen Verbände Handelsverband Baden-Württemberg und DEHOGA Baden-Württemberg bieten die Nachfolge-Moderation an. Das kostenlose Beratungsangebot bietet umfassende Unterstützung und Begleitung im gesamten Nachfolgeprozess.
Kurzberatung für den Mittelstand
Konzeptionelle Beratung für bestehende Unternehmen in allen wirtschaftlichen, finanziellen, technischen und organisatorischen Problemfelder der Unternehmensführung und die Anpassung an neue Wettbewerbsbedingungen für das Handwerk, die mittelständische Industrie sowie Dienstleistungs-Unternehmen. Die Beratung erfolgt auch zu Spezialthemen wie der Unternehmensnachfolge.
Intensivberatung Handwerk
Die geförderte Intensivberatung im Rahmen von Horizont Handwerk unterstützt eingetragene Handwerksbetriebe dabei, Zukunftsthemen, Technologie- und Marktentwicklungen für Euer Gewerk zu erkennen und Euer Geschäftsmodell danach auszurichten.
Intensivberatung Zukunft Handel
Mit der Intensivberatung sollen kleine und mittlere Unternehmen des stationären Einzelhandels dabei unterstützt werden, sich fit für die Zukunft und digitale Transformation zu machen, sich strategisch neu und wettbewerbsfähig zu positionieren, dem zunehmenden Fach- und Arbeitskräftemangel mit geeigneten Strategien zu begegnen und nachhaltiger zu wirtschaften.
KMU-Unternehmensberatung BAFA
Ziel des Bundesprogramms „Förderung von Unternehmensberatungen für KMU“ ist, die Erfolgsaussichten, die Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit sowie die Beschäftigungs- und Anpassungsfähigkeit von kleinen und mittleren Unternehmen zu stärken. Um dies zu erreichen, können sich Unternehmen von qualifizierten Beraterinnen und Beratern zu allen wirtschaftlichen, finanziellen, personellen und organisatorischen Fragen der Unternehmensführung beraten lassen. Die entstehenden Kosten werden durch einen nicht rückzahlbaren Zuschuss durch das Förderprogramm reduziert. Das Programm ist ein Angebot des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA).
Unternehmertum studieren
Das Thema Gründung und Unternehmertum wird an den Hochschulen in THE Start-up LÄND in Forschung, Lehre und Transfer berücksichtigt. Neben Studiengängen zum Thema Entrepreneurship und Unternehmertum, Hochschulinkubatoren und Gründungsnetzwerken, unterhalten die Universitäten und Fachhochschulen im Land Anlaufstellen für die Unterstützung von gründungsinteressierten Studierenden, Alumni und wissenschaftlichen Mitarbeitenden.
Unternehmensnachfolge-Börse nexxt-change
Nexxt-change ist eine Internetplattform des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz, der KfW Bankengruppe, des Deutschen Industrie- und Handelskammertages, des Zentralverbands des Deutschen Handwerks, des Bundesverbands der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken und des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands in Zusammenarbeit mit den Partnern der Aktion "nexxt", mit dem Ziel, nachfolgeinteressierte Unternehmerinnen und Unternehmer sowie Gründerinnen und Gründer zusammenzubringen. Darüber hinaus bestehen weitere bundesweite Börsen sowie auch lokale Börsen beispielweise der Handwerkskammern. Wir empfehlen, mit einem Nachfolge-Moderator den Annoncen-Text vorzubereiten.
Weitere Angebote
Wir erwähnen auf dieser Seite für Euch nur die relevantesten Fördermittel. Das Land Baden-Württemberg, die Bundesrepublik Deutschland und ihre Partner bieten viele weitere Fördermittel an, die je nach Ausrichtung Eures Übergabe- oder Übernahme-Vorhabens für Euch in Frage kommen können. Um ein Beispiel zu geben: das Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR) kann interessant sein, wenn die Nachfolge im ländlichen Raum stattfindet. Für weitere Förderprogramme können Ihr die Förderdatenbank des Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz durchsuchen.
Jedes Nachfolge-Vorhaben hat seine Eigenheiten und gleichzeitig müssen zahlreiche Aspekte berücksichtigt werden. Das Institut für Entrepreneurship, Mittelstand und Familienunternehmen (EMF) der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin hat deshalb zur Orientierung den sogenannten "Nachfolgefahrplan" erstellt, der Übergeberinnen und Übergeber sowie Nachfolgerinnen und Nachfolger dabei unterstützt, alles im Blick zu haben.
Informationen und Fahrplan auf der Website des EMF-Instituts
Ein wichtiger Schritt hin zur erfolgreichen Übergabe ist eine realistische Verkaufspreis-Erwartung. Um den Unternehmenswert zu berechnen gibt es zahlreiche Methoden. Bitte wendet Euch an eine fachkundige Person, wie die Nachfolge-Moderatoren, die zuständige Kammer oder Euren Steuerberater zur Berechnung des Unternehmenswerts. Falls Ihr selbst einen ersten Anhaltspunkt errechnen möchtet, kann der KMUrechner erste Ergebnisse liefern.
Die Unternehmenswerkstatt bietet nach kostenfreier Registrierung eine Vielzahl an Informationen und Werkzeugen, die den Schritt zu einer erfolgreichen Nachfolge erleichtern können. Das Angebot wird bereitgestellt vom Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertag (BWIHK).
Übergeberinnen und Übergeber mit einem Handwerksbetrieb finden auf der Plattform "Selbstständig im Handwerk" eine Vielzahl von Informationen und Angeboten, um eine erfolgreiche Übernahme vorzubereiten. Auch Nachfolgerinnen und Nachfolger, die im Handwerk durchstarten möchten, werden bei der Vorbereitung ihrer unternehmerischen Tätigkeit unterstützt. Die Seite ist ein gemeinsames Angebot der Handwerkskammern in Baden-Württemberg.