Start-up BW Elevator Pitch

Landeswettbewerb für Gründerinnen und Gründer

SAFHER

Über das Projekt:

SAFHER ist ein smartes Sicherheitssystem, das diskret in eigenen Schmuck oder in persönliche Schmuckstücke der Nutzer:innen integriert wird. Mit einem Knopfdruck können Nutzer:innen im Ernstfall Hilfe rufen und ihren Standort teilen. Ich werde zusätzlich an der Möglichkeit der Beweissicherung arbeiten. Das Ziel: Sicherheit sichtbar und tragbar machen, besonders für Frauen, aber auch für alle, die sich im Alltag gefährdet fühlen. SAFHER verbindet Technologie und Design und will zeigen: Schutz darf kein Privileg sein.

Das Team

Gründerin: Wasana Rohrbach

Die Idee

Produkt/Dienstleistung:
SAFHER ist ein smartes Sicherheitssystem, das diskret in Schmuck integriert wird. Wahlweise in bestehende Schmuckstücke der Nutzer:innen oder in eigene Designs. Ein integrierter Notfallmechanismus ermöglicht es, per Knopfdruck einen oder mehrere Notfallkontakte zu informieren, den Standort zu teilen und voraussichtlich auch Beweise zu sichern. Das Wearable soll ebenso unabhängig vom Smartphone funktionieren. Ein besonderes Feature der App (auch unabhängig von einem Wearable nutzbar): Es soll ermöglichen, in Situationen, die sich nicht gut anfühlen, schnell und unauffällig eine Meldung abzugeben, z.B. wenn jemand etwas beobachtet, aber sich unsicher ist, ob und wie er*sie eingreifen kann. Die Funktion richtet sich an Menschen, die helfen wollen, aber vielleicht nicht wissen, wie oder sich selbst dabei nicht gefährden möchten. Die App erlaubt es, mit wenigen Klicks eine Beobachten zu melden. Die Daten wie Zeit, Ort, eventuelle Beschreibung, Audios oder Videos werden datenschutzkonform gesichert und intern vorgeprüft, durch ein kombiniertes System aus KI, Risikobewertung und manueller Sichtung. Die protokollierten Hinweise können bei konkretem Verdacht nach DSGVO und Sicherheitsstandards ausgewertet und im Rahmen offizieller Kooperationen mit Organisationen oder Behörden weitergeleitet werden. Die meldende Person wird datenschutzkonform erfasst, sodass bei Bedarf ein Rückruf durch Behörden erfolgen kann.
Alle Vorgänge werden dokumentiert, sodass sie im Ernstfall auch als Beweismittel dienen können. Selbstverständlich nur unter Einhaltung aller rechtlichen Vorgaben. Nicht jeder kann eingreifen, aber jeder kann einen Beitrag leisten, denn auch digitale Zivilcourage kann Leben schützen.

Zielgruppe:
SAFHER richtet sich an alle Menschen, die sich im Alltag unsicher fühlen oder ein erhöhtes Schutzbedürfnis haben, unabhängig von Geschlecht, Alter oder Hintergrund. Im Fokus stehen insbesondere Frauen, da sie statistisch am häufigsten von Gewalt betroffen sind. Darüber hinaus umfasst die Zielgruppe u. a. Jugendliche, Senior:innen, queere Menschen, Menschen mit Behinderungen, ebenso wie Männer, die für sich selbst oder ihre Partner:innen, Kinder oder Angehörigen Schutz wünschen. Käufer:innen werden nicht nur Nutzer:innen selbst sein, sondern auch deren Partner:innen, Eltern oder Freund-innen - Menschen, die sich um die Sicherheit ihrer Liebsten sorgen.

Marktchancen:
Die Nachfrage nach diskreten, alltagstauglichen Sicherheitstechnologien wächst kontinuierlich, insbesondere im Bereich FemTech, Wearables und Self-Defense. In Deutschland allein wurden 2023 über 180.000 Fälle häuslicher Gewalt polizeilich erfasst.
Das Bedürfnis nach präventivem Schutz ist groß, das Angebot an ästhetisch ansprechenden, technisch innovativen Lösungen bislang gering.
SAFHER richtet sich vorrangig an Frauen zwischen 16 und 65 Jahren. Das sind rund 21 Mio. Frauen in Deutschland (Quelle: Statistisches Bundesamt). Studien zeigen, dass sich über die Hälfte dieser Frauen regelmäßig unsicher fühlen, besonders auf dem Heimweg, in öffentlichen Verkehrsmitteln oder nachts allein. Geht man von einer konservativen Marktdurchdringung von nur 0,5 % aus, ergibt sich bereits ein potenzieller Kundenstamm von etwa 105.000 Käufer:innen. Bei einem durchschnittlichen Produktpreis von 150 € entspricht das einem potenziellen Umsatz von rund 15,75 Mio. Euro, allein im Kernmarkt. Darüber hinaus bietet die erweiterte Zielgruppe (z. B. Männer, LGBTQ+-Personen, Menschen mit Einschränkungen oder für Angehörige wie Kinder und Senior:innen) ein zusätzliches Potenzial von mindestens 30 %. Insgesamt ergibt sich so ein realistisches Marktpotenzial von über 2 Mio. potenziellen Käufer:innen allein in Deutschland, mit einem möglichen Umsatzvolumen von über 300 Mio. Euro, sofern sich SAFHER langfristig im Alltag etabliert.

Finanzierungsplan & Profitabilität:
SAFHER befindet sich aktuell in der Vorgründungsphase. Derzeit bereite ich eine Crowdfunding-Kampagne sowie Social-Media-Auftritt mit einer spezialisierten Agentur für digitales Marketing sowie erfahrenen Videoproduzententeam vor und ergänzend kümmere ich mich um Fördermittel, um die nächsten Schritte realisieren zu können. Mit erfolgreicher Finanzierung wird im Anschluss eine GmbH gegründet, um SAFHER rechtlich und wirtschaftlich solide aufzustellen. Die Mittel aus dem Crowdfunding sowie aus den Förderprogrammen fließen in:
– die technische Weiterentwicklung und Fertigstellung der ersten Produktversion,
– die Entwicklung der SAFHER-App,
– die Produktion erster Schmuckmodelle,
– notwendige rechtliche Prüfungen (z. B. Datenschutz, Produktsicherheit),
– den Aufbau einer nachhaltigen Lieferkette,
– die Marken- und Community-Entwicklung,
– und schließlich in die formelle Gründung der Gesellschaft (GmbH).
Der Break-even ist für das zweite Geschäftsjahr geplant. Umsätze sollen sich zunächst über den Verkauf der Produkte (Hardware & Schmuckstücke) und ergänzender App-Services (z. B. Sicherheitsfunktionen, Updates) generieren. In einem zweiten Schritt sind B2B-Partnerschaften mit Städten, öffentlichen Verkehrsbetrieben, Institutionen oder Organisationen geplant, um SAFHER auch als Systemlösung zu etablieren. Die Produktion erfolgt gemeinsam mit ausgewählten Partner:innen, die faire Arbeitsbedingungen, transparente Lieferketten und umweltverträgliche Prozesse gewährleisten. Dank einer starken Vision, einem gesellschaftlich hochrelevanten Bedarf und einem skalierbaren Produktmodell kann sich SAFHER innerhalb von zwei bis fünf Jahren am Markt etablieren, zunächst national, mittelfristig auch international.

Nachhaltigkeit der Idee:
SAFHER denkt Sicherheit technologisch, gesellschaftlich und ökologisch. Jedes verkaufte Produkt unterstützt Organisationen, die sich für den Schutz und die Rechte von Frauen einsetzen. Die Produktion erfolgt ressourcenschonend mit langlebigem Design und reparaturfreundlicher Technik, um Abfall zu reduzieren und Nutzungsdauer zu verlängern. Gleichzeitig ist SAFHER eine soziale Innovation: Die Community soll bei einigen Produktthemen eingebunden werden, von der App-Gestaltung über Verpackung bis zu Designentscheidungen. So entsteht ein nachhaltiger Impact, getragen von den Menschen, für die SAFHER gemacht ist. Es ersetzt Angst durch Handlungsspielraum, gibt Betroffenen ein Werkzeug zur Hand und fördert durch niedrigschwellige Schutzsysteme und Zivilcourage-Funktionen ein neues Bewusstsein für Verantwortung und Zusammenhalt. SAFHER kann keine Gewalt verhindern, aber es kann helfen, sie sichtbar zu machen, schneller zu melden und Betroffene zu stärken. Damit verändert es nicht nur Situationen, sondern auch Strukturen.
Standort: Hochdorf
Gründungsjahr: 2025